Die Krawattenlos Fair Value Dividende
Die Kennzahl für Dividendeninvestoren
Um den fairen Wert einer Aktie zu bestimmen, gibt es unendlich viele Möglichkeiten. Handelt es sich aber um eine Dividenden-Aktie, gelten andere Bewertungskriterien.
Für uns Dividenden-Investoren zählt der Auf- und Ausbau eines passiven Einkommens. Neben steigenden Dividenden wollen wir von Kursgewinnen profitieren. Wir kaufen Aktien, wenn sie günstig sind und verkaufen diese, nur wenn eine deutliche Überbewertung vorliegt. Ob eine Dividenden-Aktie unter- oder überbewertet ist, verrät uns die Krawattenlos Fair Value Dividende (FVD).
Fair Value Dividende im Detail
Die Krawattenlos Fair Value Dividende (FVD) ist unserer Meinung nach die mächtigste Kennzahl, wenn es darum geht, den fairen Wert einer Dividenden-Aktie zu bestimmen. Die Gründe hierfür sind relativ simple. Dividenden-Aktien haben den Charme, hauptsächlich auf Basis ihrer Rendite gekauft bzw. verkauft zu werden. Bei diesen Unternehmen handelt es sich um Blue-Chips, welche seit Jahrzehnten in ihren Märkten erfolgreich sind und ihre Marktposition und Geschäftsmodell bereits viele Jahre den Investoren unter Beweis gestellt haben. Sie erwirtschaften regelmäßig Gewinne, welche natürlich je nach Marktphase schwanken, doch i.d.R. ausreichen, um ihre Dividenden aus dem operativen Cashflow zu decken. Investoren erwarten von ihnen kein Kurs-, sondern planbares Dividendenwachstum. Das beste Beispiel für solche Unternehmen sind Dividenden-Aristokraten. Sie verfügen über eine Dividendenhistorie von mindestens 25 Jahren, in welchen sie ihre Ausschüttung jährlich erhöht haben.
Mit dem oben beschrieben Wissen, ist es ziemlich einfach eine Dividenden-Aktie zu bewerten. Was hierfür benötigt wird, ist die durchschnittliche Renditeanforderung der Investoren (Faire Rendite) an das Unternehmen und die aktuell gültige Dividendenrendite. Liegt die aktuelle Rendite unterhalb der fairen Rendite, dann ist die Aktie überbewertet. Notiert die aktuelle Rendite über der fairen Rendite, dann ist die Aktie unterbewertet. Je weiter die Spanne zwischen fairer Rendite und tatsächlicher Rendite, umso ausgeprägter die Über- bzw. Unterbewertung
Doch wie kommt man an die faire Rendite eines Unternehmens? Hier gibt es einen einfachen Ansatz. Die durchschnittliche Renditeerwartung der Investoren an eine Dividenden-Aktie ist nichts anderes als die historische Durchschnittsrendite (= Fair Value Dividendenrendite) des Unternehmens.
Renditeerwartung (Faire Rendite) = historische Durchschnittsrendite (= Fair Value Dividendenrendite)
Kennt man nun die Renditeerwartung und die Fair Value Dividendenrendite, dann kann man den fairen Wert (Fair Value Dividende) einer Dividenden-Aktie anhand folgender Berechnung bestimmen.
Fair Value Dividende = Aktuelle Dividende je Aktie pro Jahr / Fair Value Dividendenrendite
Beispiel anhand der Allianz SE
Die Allianz SE Aktie wird seit dem Jahr 2011 durchschnittlich zu einer Rendite von 4,7 % gehandelt (rot gestrichelte Linie). Kauf- (grüne Linie) und Verkaufssignale (rote Linie) generierte die Aktie an 312, bzw. 6 Handelstagen. An dem Chartbild lässt sich wunderbar erkennen, wie sich die aktuelle Dividendenrendite [5,7 %] (blaue Linie) in der Nähe der Fair Value Dividendenrendite [4,7 %] bewegt. Die Allianz sE Aktie ist am Tag der Chartanalyse [21.03.2023] somit 21 % unterbewertet (5,7 % / 4,7 % – 1 = -11%)
Schaut man sich den Chart nicht als Rendite, sondern als Kurschart an, dann ergibt sich folgendes Bild:
Der Aktienkurs (Blaue Linie) schneidet immer wieder den Fair Value Dividenden Kurs (rote Linie). Liegt die blaue Linie über der roten Linie, dann ist die Aktie überbewertet. Bewegt sich die blaue Linie unter der roten Linie, liegt eine Unterbewertung vor. Berücksichtigst Du also den Fair Value Dividendenkurs bei Deinen Kaufentscheidungen, dann wirst Du Qualitäts-Dividenden-Aktien günstig einkaufen können!